Geocaching

In den nachfolgenden Abschnitten findest Du einige Informationen zu unserem Hobby „Geocaching”, die zum Verständis dienen und den Einstieg ein wenig erleichtern sollen, falls Du es auch einmal ausprobieren möchtest.

Geocaching: Was ist das eigentlich?

Wenn Du mit dem Begriff „Geocaching” entweder nichts oder zumindest nicht allzu viel anfangen kannst, dann bist Du auf dieser Seite genau richtig, denn hier geht es um die Frage: Was ist Geocaching?

Die kurze Antwort: Geocaching ist ein Spiel. Die etwas längere Antwort: Geocaching ist eine moderne Form der Schatzsuche oder Schnitzeljagd, die zwei Dinge vereint, von denen man meinen könnte, dass sie sich eigentlich von vorn herein ausschließen: Der Spaß, vor dem Computer zu sitzen und im Internet zu surfen und gleichzeitig der Spaß, gerne in freier Natur zu sein und neue Orte im „richtigen Leben” zu entdecken.

Eine moderne Form der Schatzsuche ist Geocaching vor allem aus zwei Gründen. Nämlich zum einen, weil für die Vorarbeit ein Computer oder zumindest ein Smartphone zwingende Voraussetzung ist und zum anderen, weil auch der wesentliche Teil, bei dem der Geocacher das Haus verlassen muss, nicht gänzlich ohne Technik auskommt. Denn die zu suchenden „Schätze” lassen sich nur mit Hilfe eines GPS-Gerätes oder Smartphones orten, das die aktuelle Position per Satellit übermittelt bekommt und den Suchenden (hoffentlich) zu seinem Ziel führt.

Found it!Zwar gilt es in den meisten Fällen nicht, eine wirkliche Schatztruhe zu heben, wie man sie aus klassischen Piratenfilmen kennt, dafür aber einen Behälter, der irgendwo im Wald, am Feldesrand oder auch mitten in der Stadt versteckt wurde. Dabei kann es sich um eine Filmdose handeln (ja, genau diese schwarzen Döschen, die ältere Zeitgenossen unter uns noch aus der Zeit kennen, als die digitale Fotografie noch in den Kinderschuhen steckte). Es kann aber auch eine Tupperdose sein, ein vermeintliches Vogelhäuschen oder ein ausgehöhlter Stein. Die größte Dose, die wir bisher öffnen durften, hatte die Ausmaße eines Geräteschuppens, wie sie häufig im Sommer neben den Eingängen zu Baumärkten aufgebaut sind.

Wenn auch die Größe stark variiert, ist allen diesen Dosen gemeinsam, dass sie ein Logbuch enthalten, in das sich der moderne Schatzsucher mit seinem Pseudonym sowie mit Datum um Uhrzeit des Fundes einträgt. Wenn die Größe der Dosen es hergeben, befinden sich häufig auch Tauschgegenstände darin, die meistens - aber nicht immer - aus eher wertlosen Dingen bestehen. Niedliche Figuren aus den bekannten Schokoladeneiern sind hier wohl am häufigsten anzutreffen. Aber auch CDs oder Bücher sind hier keine absolute Seltenheit. Nimmt man etwas aus der Dose mit, ist es Ehrensache, einen zumindest gleichwertigen Gegenstand zu hinterlassen. Der letzte Schritt vor Ort besteht dann darin, die Dose wieder so zu verstecken, wie man sie vorgefunden hat.

Damit der Geocache (oder kurz Cache) lange erhalten bleibt, ist es sowohl beim Suchen und Bergen als auch beim Zurücklegen der Dose extrem wichtig, möglichst unbeobachtet und unauffällig vorzugehen.  So wird verhindert, dass neugierige Dritte sie aus Unwissenheit entwenden oder zerstören. Unter Geocachern wird diese nicht eingeweihte Spezies von Menschen als „Muggel” bezeichnet. Übernommen wurde dieser Begriff aus den Romanen von Joanne K. Rowling rund um den Zauberlehring Harry Potter.

Nach einer erfolgreichen Schatzsuche im Freien wartet dann noch ein wenig Arbeit am heimischen Computer oder am Smartphone. Denn mit dem Eintrag im „echten” Logbuch vor Ort ist es nicht getan. Auch in einem virtuellen Logbuch im Internet sollte der Geocacher einen Eintrag hinterlassen. Neben dem Datum des Fundes geht es hier auch darum, für andere Geocacher eine möglichst interessante Beschreibung zu verfassen. Wie lange hat es gedauert, die Dose zu finden? Ist die Landschaft dort besonders sehenswert? Ist bei der Suche irgend etwas Überraschendes passiert?

Du hast bis hier hin gelesen? Das könnte darauf schließen lassen, dass Du auf der Suche nach einem neuen Hobby bist und Dich für Geocaching interessierst. In den nachfolgenden Artikeln findest Du einige weitere Informationen zu diesem umfangreichen Thema.

 

Geschichte: Ein kleiner Rückblick

Eine frühere Form des heutigen Geocachings existiert bereits seit dem Jahr 1854 unter dem Namen "Letterboxing". Dabei wurden und werden auch heute noch Dosen versteckt, die ohne moderne Technik, dafür anhand von Hinweisen und eines Kompasses gefunden werden müssen. In diesen Dosen befinden sich Stempel, mit denen man seine Funde in seinem persönlichen Logbuch protokollieren kann.

Ein Männlein steht im Walde...Die Geschichte des modernen Geocaching ist dagegen noch recht jung und das hat einen ganz einfachen Grund. Denn ein wesentlicher Bestandteil des Spiels ist die GPS-Navigation, also das Auffinden von Orten mit Hilfe von Satelliten, so wie es bei einem Navigationssystem im Auto auch der Fall ist. Bis zum 1. Mai 2000 wurde das GPS-Signal vom US-Verteidigungsministerium allerdings künstlich verrauscht, so dass im zivilen Bereich eine genaue Positionsbestimmung nicht möglich war.

Erst am 2. Mai 2000 schaltete das US-Verteidigungsministerium diese künstliche Signalverschlechterung ab, wodurch die bisherige Genauigkeit der Positionsbestimmung per GPS-Signal für nichtmilitärische Nutzer von etwa 100 Meter auf rund 10 Meter erhöht wurde.

Nur einen Tag später, am 3. Mai 2000, versteckte Dave Ulmer im US-Bundesstaat Oregon den ersten Geocache mit einem Logbuch und diversen Tauschgegenständen, um die Abschaltung der Signalverschlechterung zu feiern und gleichzeitig ein neues Spiel ins Leben zu rufen. Die Koordinaten des Verstecks veröffentlichte er in einer Newsgroup im Internet - vergleichbar mit einem heutigen Diskussionsforum - und rief dazu auf, die Dose zu suchen, sich in das Logbuch einzutragen und Gegenstände zum Tauschen mitzubringen: "Get some stuff, leave some stuff".

Innerhalb von 24 Stunden wurde dieser Stash (englisch "Geheimversteck", "geheimes Lager") von Mike Teague gefunden. Nur drei Tage später erstellte er eine private Website, auf der er die wachsende Anzahl an Stashes und deren Koordinaten festhielt.

Am 30. Mai 2000 wurde dann der Begriff "Geocaching" geboren, der in einer Newsgroup von einem User vorgeschlagen wurde, da das Wort "Stash" eher negativ im Sinne von "Waffenlager" behaftet ist. Offiziell wurde der Begriff "Geocaching" am 2. September 2000, als Jeremy Irish in dieser Newsgroup mitteilte, dass er unter der Adresse geocaching.com eine eigene Website zur Auflistung der Caches erstellt hatte. Diese übernahm alle bisherigen Eintragungen von der alten Seite, die Mike Teague aus Zeitgründen nicht weiter aktualisieren konnte.

Die Website geocaching.com existiert bis heute als die mit Abstand weltweit größte Community und erfreut sich weiterhin wachsender Benutzerzahlen.

Übrigens: Der allererste Cache vom 3. Mai 2000 existiert zwar schon lange nicht mehr, aber ein Tauschgegenstand aus der Dose ist angeblich noch heute erhalten: Eine Konservendose mit Bohnen, die wiedergefunden wurde, als an der Stelle, an der sich der Cache ursprünglich befand, eine Gedenktafel platziert wurde.

Erste Schritte: Aller Anfang ist gar nicht so schwer

Auf geocaching.com hast Du die Möglichkeit, Dich als zukünftiger Geocacher anzumelden. Die Betreiberfirma Groundspeak Inc. ist zwar keine Wohltätigkeitsorganisation, eine Basismitgliedschaft - die zumindest für den Anfang völlig ausreicht - ist aber kostenlos.

Spaziergang auf der AutobahnDer erste Schritt sollte darin liegen, dass Du Dir einen Cacher-Namen überlegst, unter dem Du zukünftig auf geocaching.com agierst. Mit „Geocacher” oder „Dosensucher” wirst Du aufgrund der inzwischen sehr hohen Nutzerzahl wahrscheinlich kein Glück mehr haben, aber Du wirst sicher einen geeigneten Namen finden. In die Überlegung sollte dabei auch einfließen, ob Du vorhast, alleine auf Dosensuche zu gehen, oder ob es vielleicht zu einem gemeinsamen Hobby zusammen mit beispielsweise Deinem Partner oder Deiner ganzen Familie werden soll. Wollt Ihr jeder einen eigenen Account, der unter anderem auch mit dazu dient, dem Rest der Cachergemeinde Eure Erlebnisse zu schildern, oder wollt Ihr unter einem gemeinsamen Benutzernamen auftreten? Beides ist durchaus üblich.

Außer Deinem zukünfigen Benutzernamen, Deiner E-Mailadresse und Deinem Vor- und Nachnamen (der aber - ebenso wie die E-Mailadresse - nicht veröffentlicht wird) brauchst Du bei der Anmeldung keine Daten zu hinterlassen. Und dann steht der Suche nach dem ersten Cache eigentlich nichts mehr im Weg.

Um direkt loszulegen, installierst Du Dir am besten auf Deinem Smartphone die offizielle Geocaching-App von Groundspeak. Es gibt zwar Alternativen, aber sie macht den Einstieg am leichtesten. Nachdem Du sie gestartet und Dich mit Deinem Benutzernamen und Passwort eingeloggt hast, siehst Du eine Karte mit den Caches, die sich in Deiner Nähe befinden. Du kannst Dir die Caches auch nach Entfernung sortiert als Liste anzeigen lassen. Als Basismitglied stehen Dir nur einfache Caches zur Auswahl. Was erst einmal nach einer Einschränkung aussieht (und natürlich auch eine ist), hat den Vorteil, dass Du Dich nicht gleich in den verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Cachearten verrennst. Wähle einfach einen Tradi (Traditional Cache) in Deiner Nähe aus und lies Dir die Beschreibung sorgfältig durch. Auch die Logeinträge der letzten Spieler können interessant sein, denn sie geben unter anderem Aufschluss darüber, ob der Cache tatsächlich noch vor Ort ist. Lasse Dich dann mit der Karte oder dem Kompass in der App dorthin führen. Du kannst zwischen den beiden Ansichten jederzeit umschalten.

Cache mit LogbuchWenn Du Dich laut der App am Ziel befindest, hilft Dir die Technik nicht mehr weiter. Denn es gibt immer eine Abweichung, die in der Regel zwar nur wenige Meter beträgt, aber eine Suche erforderlich macht - zumal der Cache in der Regel mehr oder weniger gut getarnt ist. Achte ab jetzt immer darauf, dass Du unbeobachtet bist, damit der Cache noch lange erhalten bleibt und nicht von neugierigen Muggeln (Nicht-Geocachern) entwendet oder zerstört wird. Wenn Du nicht gleich fündig wirst, schaue spätestens jetzt in der App auf der Übersichtsseite zum Cache nach, welche Größe von Dose Du eigentlich suchen musst. Ein „Mikro” hat etwa die Größe einer Filmdose oder kleiner, eine Dose der Größe „Klein” kann in etwa die Größe einer Tupperdose haben. Manchmal hat der Owner (Besitzer) des Caches auch noch einen zusätzlichen Hinweis angegeben, den Du Dir anzeigen lassen kannst.

Wenn Du die Dose gefunden hast, sollte diese zumindest ein Logbuch enthalten, in dem Du Dich mit Deinem Benutzernamen und dem aktuellen Datum verewigen kannst und auch sollst. Du hast doch daran gedacht, einen Stift mitzunehmen, oder? ;-) Denke danach daran, das Logbuch zurück in die Dose zu legen und diese wieder genau so zu verstecken, wie Du sie vorgefunden hast.

Um einen Punkt für Deinen ersten gefundenen Cache zu erhalten, musst Du Deinen Fund noch online loggen. Das sollte zwar zeitnah erfolgen, muss aber nicht direkt vor Ort geschehen. Du kannst das direkt in der App oder auch am heimischen Computer auf geocaching.com ganz in Ruhe machen. Lies Dir zuvor einmal durch, was andere Finder als Log geschrieben haben. Sei ruhig kreativ und schreibe beispielsweise etwas dazu, dass es Dein erster gefundener Cache ist und wie die Suche verlaufen ist. Der Owner freut sich garantiert auch darüber, wenn Du Dich für seinen Cache bedankst.

Herzlichen Glückwunsch, Du bist jetzt Geocacher! :-)

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